Die Eingewöhnungszeit ist für das Kind, die Eltern und die Tagesmutter die wichtigste und spannendste Phase. Nach der ersten Kontaktaufnahme wird ein Termin vereinbart, um uns kennenzulernen. Bei diesem Gespräch stehen das gegenseitige Kennenlernen, die Abklärung der jeweiligen Vorstellungen und Wünsche sowie die Rahmenbedingungen der Betreuung im Mittelpunkt.
Recht bald merken die Gesprächspartner, ob eine gegenseitige Sympathie vorliegt oder nicht. Diese ist die Grundvoraussetzung für eine positive Zusammenarbeit. Der Übergang von Zuhause in die Tagesfamilie ist für das Kind eine sehr große Herausforderung.
Um eine Beziehung zum Kind aufzubauen und den Übergang so stressfrei wie möglich zu gestalten, werden wir das Kind und eine Bezugsperson (meistens Mutter oder Vater) zwei mal für ca. ein bis zwei Stunden bei mir sein. Das Kind lernt so die neue Umgebung, mich und eventuell die anderen Kinder erst einmal zusammen mit einer vertrauten Person kennen.
In dieser Zeit habe ich die Gelegenheit Rituale und Vorlieben der Familie (z.B. beim Essen, Wickeln, Schlafen) kennenzulernen und evtl. in mein Handeln einzubauen.
Nach einigen Tagen wird sich diese Bezugsperson in einen anderen Raum innerhalb der Wohnung „zurückziehen“. In dieser Zeit werde ich das Tageskind mit in den Ablauf einbeziehen.
Klappt dies gut, verlässt die Bezugsperson die Wohnung für ca. eine halbe is eine Stunde. Diese Abwesenheitszeit steigert sich täglich. Je gelassener und entspannter das Kind auf den Abschied der Bezugsperson reagiert, desto kürzer oder länger kann die Eingewöhnungsphase ausfallen.
Zeichen einer gelungenen Eingewöhnung ist es immer, wenn sich das Kind von der Tagesmutter trösten und beruhigen lässt.